Fair mit mir!

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Fair im Wald

Liebe Sportlerinnen,
liebe Sportler,

unsere Stadt Plettenberg ist von einer zauberhaften Mittelgebirgslandschaft umgeben, die weitgehend durch abwechslungsreiche land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen bestimmt ist.

Täglich erfreuen sich viele Menschen dieser Tatsache und suchen Erholung in der „freien“ Natur. Wer soll sich da nicht mitfreuen?

Leider werden dabei unbeabsichtigt und in Unkenntnis der Rechtslage und der natürlichen Bedürfnisse zunehmend Interessen berührt, die leicht zu Problemen führen können. Diese Informationen sollen dazu beitragen, dass mögliche Konflikte verhindert werden, und Sie als Sportlerin und Sportler ihr Training besser planen können bzw. Anhaltspunkte erhalten, die das Verständnis für die Natur und für die anderen Naturnutzer verbessern können.

Wussten Sie schon, dass es laut Gesetz kein Betretungsrecht für landwirtschaftlich genutzte Flächen zugunsten der Allgemeinheit gibt? Dieses Recht ist in der freien Landschaft auf Wirtschaftswege, Böschungen und Brachflächen beschränkt. Landwirtschaftliche Flächen sind die Existenzgrundlage der Landwirte. Auf ihnen wachsen Futtermittel, aus denen auf dem Veredlungswege hochwertige Nahrungsmittel erzeugt werden. Umso mehr sollte darauf geachtet werden, dass das Betreten solcher Flächen unterbleibt.

Dagegen gestaltet sich das Betretungsrecht des Waldes anders (Auszug aus dem Landesforstgesetz NRW). Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist auf eigene Gefahr zu jeder Zeit gestattet, auch abseits der Wege und Straßen.

Verboten ist dagegen
  • das Betreten von Forstkulturen und Forstdickungen, ordnungsgemäß als gesperrt gekennzeichnete Waldflächen, Waldflächen während des Holzeinschlages, Forstwirtschaftliche, jagdliche und teichwirtschaftliche Einrichtungen, das Fahren im Wald (Ausnahme: Fahrräder und Krankenfahrstühle) auf festen Wegen und Straßen, das Zelten und Abstellen von Wohnwagen und Kraftfahrzeugen.
  • Außerhalb der Wege müssen Hunde, soweit es keine geführten Polizei- oder Jagdhunde sind, angeleint sein.

In winterlichen Notzeiten und in den Hauptsetz- und Aufzuchtzeiten sollte jede unnötige Beunruhigung des Wildes vermieden werden. Eine freiwillige Rücksichtnahme während dieser Zeiten kommt dem Ruhebedürfnis der wild lebenden Tiere entgegen und vermeidet außerdem Konflikte mit Grundeigentümern (Verpächtern der Jagdreviere) und Jägern.

Wenn sich alle Beteiligten, die Wanderer, Reiter, Hundehalter, Biker, Jogger und Jäger im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben um ein gutes Miteinander bemühen, wird eine intakte Natur es ihnen allen danken.

Einige allgemeine Verhaltensregeln sind in dem Ehrenkodex festgehalten und sollten von jeder verantwortungsbewussten Sportlerin und jedem Sportler beherzigt werden. Neben einem fairen Miteinander der Wald-und Naturnutzer wird dadurch auch die Durchführbarkeit auf Dauer des P-Weg- Marathonwochenendes gefördert beziehungsweise ermöglicht.

Ehrenkodex

Verhaltensregeln

Um unsere Veranstaltung auch langfristig zu sichern, haben wir mit Hilfe der Waldbesitzer und den anderen Naturnutzern nachfolgende Regeln erarbeitet. Die Teilnahme an der Veranstaltung setzt voraus, dass diese, auch für das eigene Verhalten im Trainingsbetrieb, akzeptiert werden.

1

Fahre nur auf Wegen!

Fahre, laufe und gehe nur auf den Wegen und nie querfeldein; du schädigst sonst die Natur! Respektiere lokale Wegesperrungen! Forstwirtschaft, Viehtrieb und Belange des Naturschutzes rechtfertigen dies. Auch in Naherholungsgebieten können lokale Sperrungen berechtigt sein. Die Art und Weise, wie du dich verhältst, bestimmt das Handeln der Behörden und Verwaltungen. Die meisten land- und forstwirtschaftlichen Wege sind Privateigentum, auf denen Du Gast bist. Bitte verhalte Dich auch wie ein Gast! Auf Privatgrund bist du oft nur geduldet!

2

Hinterlasse keine Spuren!

Bremse nicht mit blockierenden Rädern! (Ausnahme in Notsituationen) Blockierbremsungen begünstigen die Bodenerosion und verursachen Wegeschäden. Stelle deine Fahrweise auf den Untergrund und die Wegebeschaffenheit ein. Nicht jeder Weg verträgt jedes Bremsmanöver und jede Fahrweise.

3

Hinterlasse keine Abfälle!

4

Halte dein Mountainbike unter Kontrolle!

Unachtsamkeit, auch nur für wenige Sekunden, kann einen Unfall verursachen. Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation und den Wegverhältnissen an. In nicht einsehbaren Passagen können jederzeit Fußgänger, Hindernisse wie Holztransporter oder Forstmaschinen und andere Biker auftauchen. Du musst in Sichtweite anhalten können! Zu deiner eigenen Sicherheit und derer anderer Menschen.

5

Respektiere andere Naturnutzer!

Kündige dein Überholen frühzeitig an. Erschrecke keine anderen Wegenutzer! Bedenke, dass andere Wegenutzer dich zu spät wahrnehmen können. Als Biker vermindere deine Geschwindigkeit beim Passieren auf Schrittgeschwindigkeit oder halte an. Fahre, wenn möglich, nur in kleinen Gruppen!

6

Nimm Rücksicht auf Tiere!

Weidetiere und alle anderen Tiere in Wald und Flur bedürfen besonderer Rücksichtnahme! Verlasse rechtzeitig vor der Dämmerung den Wald, um die Tiere bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören.

7

Plane im Voraus!

Beginne deine Tour möglichst direkt vor deiner Haustüre. Prüfe deine Ausrüstung, schätze deine Fähigkeiten richtig ein und wähle die Gegend, in der du dich bewegen willst, entsprechend aus. Schlechtes Wetter oder ein unvorhersehbarer Aufenthalt (Panne oder Verletzung) kann deine Tour deutlich verlängern. Sei auch für unvorhersehbare Situationen gerüstet: denke an Werkzeug, Proviant und Erste-Hilfe-Set. Als Biker trage eine Sicherheitsausrüstung! Ein Helm kann schützen, ist aber keine Lebensversicherung.

8

Fördere die Kommunikation mit anderen Naturnutzern!

Kommuniziere höflich mit den Eigentümern und sonstigen Nutzungsberechtigten. Bei Fragen, Problemen, Ärgernissen aber auch bei positiven Eindrücken und Erfahrungen gehe auf die jeweiligen Personen zu und spreche mit ihnen. Es kann häufig eine Lösung gefunden werden.

Ein partnerschaftliches Miteinander erhöht die Zufriedenheit aller und nutzt jedem!

Zeiträume

Zeiträume der Tiere

Zeiten in denen eine besondere Rücksichtnahme auf die Tiere des Waldes geboten ist, sind die Hauptsetz- und Aufzuchtzeiten und Zeiten im Winter.

Was verbirgt sich dahinter:

 

Hauptsetzzeiten/Geburt und erste Lebenstage der Jungtiere

Dies bedeutet in den Monaten Mai und Juni werden die meisten Jungtiere der Waldtiere geboren und sind darauf angewiesen, das in dieser Zeit keine Störungen entstehen um für den nachwuchs einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. In diesen Zeiten sollten nur die Hauptwege benutzt und Wege durch Dickungen und über Lichtungen vermieden werden.

 

Aufzuchtzeiten

In den Monaten Juni bis August ist im Wald viel los, die Tierkinderstube hat sich gefüllt mit dem Nachwuchs aus dem Jahr. Es sollte besonders beachtet werden, dass die Muttertiere und ihr Nachwuchs genügend Rückzugmöglichkeiten haben und es vermieden wird durch unachtsames Verhalten Mutter und Nachwuchs zu trennen. Daher sollten nur die Hauptwege benutzt und Wege die über Lichtungen und durch Schonungen führen gemieden werden.

 

Die Hauptjagdzeit für das Wild besteht im August und September.

 

Notzeiten des Wildes im Winter

Das Nahrungsangebot ist in einen kalten Winter mit einer geschlossenen Schneedecke oder bei Forstperioden für die Wildtiere eingeschränkt, gleichzeitig besteht aber auch ein erhöhter Energiebedarf. Jede Störung des Wildes im Winter kann das Wild beeinträchtigen. Hier ist es besonders wichtig nicht die Hauptwege zu verlassen und das Wild in Dickungen und an Futterplätzen (natürliche und besonders angelegten Futterstellen) nicht zu stören.

Appell an Trainingszeiten

Zu der Hege des Wildtierbestandes gehört neben der Beobachtung auch die Jagd. Der verantwortungsbewusste Sportler sollte sich so verhalten, dass die Hege ohne Beeinträchtigungen möglich ist.

Um Krankheiten oder andere Veränderungen im Wildtierbestand zu erkennen, ist es notwendig, dass der Jäger von seinen unterschiedlichen Ansitzen (Hochsitzen) die Möglichkeit hat, das Wild ungestört in seinem natürlichen Verhalten zu beobachten.

Stellt er Veränderungen, Krankheiten (z.B. Wildschweine sind Überträger der Schweinpest, Fuchsbandwurm) fest, oder muss er um das Gleichgewicht der Arten zu gewährleisten, durch Bejagung eingreifen, ist eine ungestörte Ausübung dieser Tätigkeit notwendig.

Um dies zu ermöglichen, benötigt der Waidmann Zeiten, in denen es im Wald nicht zu unnötigen Störungen kommt, da sich das Wild meist tagsüber in seine Ruhezonen zurückzieht und dann erst wieder am Abend bzw. am Morgen in der Dämmerung aktiv wird. Dies sind dann die Zeiten in denen er beobachten oder jagen kann.

Daher ist es wichtig, dass die Sportlerinnen und Sportler in diesen Zeiten Störungen vermeiden.

 

Um hier eine kleine Orientierung für die Sportlerinnen und Sportler zu geben, haben wir versucht, unter Abwägung der beiden Interessen Empfehlungen zu geben, die auf Seiten der Sporttreibenden eine bessere Planung ermöglichen können.

Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass es sich um eine Orientierungshilfe handelt und keiner hiervon Rechte oder Pflichten ableiten kann.

Der verantwortungsvolle Sporttreibende sollte nicht später als die angegebene Zeit der Abenddämmerung und sich nicht früher als die angegebene Zeit der Morgendämmerung im Wald aufhalten.

Übersicht der Abend- und Morgendämmerung anzeigen

P-Weg Schilder

Um dem P-Weg eine langfristige Chance zu geben, möchten wir mit eurer Hilfe den Trainingsbetrieb im Wald auf wenig sensible Strecken lenken. Dazu werden wir an ausgewählten Stellen Hinweisschilder anbringen, die ihr beachten solltet.

Mit folgenden Schildern müsst ihr rechnen:

Hier bitte eine Durchfahrt vermeiden!

Der Weg führt beispielsweise in eine Sackgasse oder längs eine jagdlich oder landwirtschaftlich schützenswerte Fläche.

Langsam, hier muss mit Kindern gerechnet werden!

Der Weg führt trotz Abgeschiedenheit längs Wohnbebauung. Hier spielen Kinder!

Hier bitte langsam fahren!

Auf diesem Weg muss trotz Wald beispielsweise mit Anwohnerverkehr gerechnet werden.

Langsam, hier muss mit Anwohnern gerechnet werden!

Der Weg führt trotz Abgeschiedenheit längs Wohnbebauung.

Ihr habt es in der Hand: Nur ein bewussteres Verhalten im Hinblick auf die Interessen anderer Waldnutzer hilft uns den P-Weg langfristig zu etablieren. Bitte helft uns dabei!

Interessenten für Schilder melden sich bitte bei unserem Jagd/Forst-Ansprechpartner Kay Hömberg: [email protected]